Grundlagen der Wander- und Fahrrad Routenplanung
Dieser Artikel richtet sich an Anfänger die sich ein Garmin GPS Gerät zugelegt haben und lernen möchten wie man richtig Routen plant. Diese Anleitung bezieht sich auf die Routenplanung für Wanderer und Fahrradfahrer.
Um dieser Anleitung zu folgen braucht Ihr folgende Dinge:
Einen PC mit dem Garmin Kartenprogramm Mapsource und der Topo Karte von Garmin. Zudem ein Karten fähiges GPS Gerät von Garmin. Diese Anleitung bezieht sich auf das Garmin 60csx und der Deutschland Topo v3. Da in dieser Anleitung aber der Autorouting Funktion der Topo V3 keine Bedeutung geschenkt wird, können auch Besitzer der Topo V1 und V2 diese Anleitung problemlos nutzen.
Um diese Anleitung zu verstehen, bitte vorher unbedingt folgende Artikel lesen:
1. Unterschied zwischen Navigation, Autorouting und Routing
2. Garmin GPS Navigationssysteme - FAQ
Diese Anleitung sollte einmal vorher und einmal nach bearbeiten dieser Anleitung gelesen werden.
3. Routen und Trackpunkte, ein paar Grundlagen
Vorwort:
So da ihr jetzt die nötigen Grundkenntnisse verfügt kann es ja losgehen.
Zuvor möchte ich aber hier ein wenig aufklären. Wer denkt das planen einen längeren Wanderroute (1 Tag) ca. 25 km ist in wenigen Minuten getan, der täuscht sich. Vernümftige Routenplanung dauert seine Zeit und das können auch mehrere Stunden sein.
Wer sich die Garmin Deutschland Topo V3 gekauft hat, mit der Hoffnung die Autorouting Funktion nimmt einem die Arbeit der Routenplanung ab, den muss ich ebenfalls enttäuschen. Die neue Funktion, die Garmin folgendermaßen beschreibt: "Routing auf Rad- und Wanderrouten! Sie erlaubt auf 60.000 km Radrouten sowie 8.000 km Wanderrouten eine geführte Navigation ähnlich der Handhabung eines Straßennavis: einfach Start und Ziel ins Gerät eingeben – dann wird die Route automatisch berechnet – und los geht’s!" Funktioniert nämlich nur dann wie beschrieben, wenn man sich am Start seiner Tour, direkt auf einem Autorouting fähigen Wanderweg oder Fahrradweg befindet und das Ziel seiner Tour sich ebenfalls auf dem Autorouting fähigen Wanderweg oder Fahrradweg befindet. Daher empfehle ich jeden sich vor dem Kauf eines Outdoor GPS Gerätes gut beraten zu lassen. Da ich Händler bin und mich auf Outdoor GPS Geräte spezialisiert habe, freue ich mich immer, meine Kunden vor dem Kauf am Telefon zu beraten. Wollen Sie auch ein GPS Gerät kaufen? Dann besuchen Sie meinen Shop http://www.GPS-Gipfel.de und rufen Sie an --> 0641/5815766.
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ZitatDeutschland besitzt beispielsweise ein Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 231.359 km. Darin enthalten sind die Länge aller Bundesautobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen. Das entspricht bei einer Gesamtfläche von 357.026,55 km² einer Netzdichte von rund 0,65 km/km².[1] Die Gemeindestraßen mit einer Länge von über 396.000 km sind darin nicht enthalten.
Quelle: Wikipedia
Wer jetzt schlau ist, der merkt, in den 627.359 km Bundesautobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen, Kreisstraßen und Gemeindestraßen, fehlen noch die Feldwege, Wanderwege, Fahrradwege, Waldwege, Wirtschaftswege und Pfade. Also all die Wege, die besonders für Wanderer und Fahrradfahrer interessant sind. Rechnet man das mal hoch ergibt das für alle Weg Arten in Deutschland eine Länge von mehreren Millionen Kilometern. Somit klingt 60.000 km Radrouten sowie 8.000 km Wanderrouten auf den ersten Blick sehr gut, doch leider ist der Autorouting fähige Teil von Wegen, nur ein Bruchteil von den Wegen, die in Deutschland für Fahrradfahrer und Wanderer interessant sind. Somit kennt wohl jeder Topo V3 Besitzer das Problem, da wo man her will, ist zwar manchmal ein kurzes Stück vom Weg Autorouting fähig, doch der Rest leider nicht und da beginnen die Probleme.
Somit folgendes zu dieser Anleitung, derjenige, der nicht von A nach B die ganze Zeit auf einem Autorouting fähigen Weg der Topo V3 unterwegs ist, sollte die in der Anleitung beschriebene Form der Routenplanung verwenden, wer das nicht tut, wird sich mit Sicherheit sehr bald ärgern. Da die Planung am Gerät oder am PC mit eingeschaltetem Autorouting oftmals zu Problemen führt, wenn man sich mit der Topo V3 automatisch von A nach B führen lassen möchte. Probleme deshalb, weil wie erwähnt nur 68000 km Wanderwege und Fahrradwege Autorouting fähig sind und das Gerät bei der Berechnung von A nach B immer den nächst verfügbaren Wanderweg und Fahrradweg in die Route einbezieht, auch wenn der Benutzer überhaupt nicht dort her möchte. So kommt es in 100% der Fälle vor, wenn Start und Ziel der Route sich nicht komplett auf einem Autorouting fähigen Weg befindet, die Topo V3 rießen Umwege berechnet. Egal ob am PC oder direkt am Gerät.
Zusammengefasst heißt das:
Wer von A nach B eine Route plant egal ob am GPS Gerät oder auf dem PC und dabei komplett auf einem Autorouting fähigen Wanderweg (Rot gestricheltete Linie) oder einem Autorouting fähigen Fahrradweg (Blau gestrichelte Linie) unterwegs ist, kann die Automatische Routenberechnet der Topo V3 Deutschland nutzen. Alle anderen, die z.B. gar nicht oder nur teilweise auf einem Autorouting fähigen Weg unterwegs sein werden, müssen Ihere Route manuell nach meiner Anleitung planen, da es sonst zu Problemen wie z.B. riesen Umwege und ein mix aus Luftlinien Routing und Auto Routing kommen wird. Das ist ganz einfach so, da die Topo V3 nicht für vollständiges Autorouting ausgelegt ist, wie viele beim Kauf hoffen oder auch denken. Daher auch nochmals mein Tipp, lassen Sie sich vor dem Kauf ausführlich beraten --> http://www.GPS-Gipfel.de !
Meine Anleitung beschreibt daher den guten alten Weg der manuellen Routenplanung wie es noch bei der Topo V1 und der V2 der Fall war, also komplett von Hand ohne Autorouting Hilfe der Topo V3.
Anleitung
Nun endlich zur Anleitung. Vor der Wanderung oder Fahrradtour sollte man sich natürlich bewusst sein, von wo man starten will und wohin man möchte. Wer sich darüber im Klaren ist, der kann Mapsource starten. Als erstes stellen wir alle elektronischen Hilfen des Programms und der Karte aus. Da wir wie schon erwähnt alles von Hand (manuell) machen wollen, da wir selber Herr unserer Route sein wollen und nicht von einem Programm vorgeschrieben bekommen woher wir Wandern oder Fahrradfahren möchten.
Daher klickt Ihr auf "Bearbeiten" und dann auf "Voreinstellungen". Dort stellt ihr unter "Routing" folgendes ein.
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Jetzt werden wir nicht mehr bevormundet und können mit der Routenplanung anfangen. Zuvor aber noch ein wichtiger Hinweis, den ihr schon wissen solltet, da ihr euch ja die Anleitungen oben vor studieren dieser Anleitung vorgenommen habt. Im Garmin GPSMap 60csx kann man gleichzeitig 16 Routen im Gerät speichern, die jeweils 250 graue Wegpunkte (also die Maximalzahl) enthalten. Falls nicht jede der Routen die Maximalpunktzahl von 250 enthält, können natürlich entsprechend mehr Routen gespeichert werden. Verstanden?
Nein? Kein Problem gleich werdet Ihr es verstehen. Da Ihr Mapsource schon gestartet habt und die Routing Einstellungen schon vorgenommen habt, klickt Ihr nun auf die Routenfunktion.
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Damit könnt Ihr Routenpunkte setzten. Sprich ein Klick = ein Routenpunkt.
Ich empfehle so wenig wie möglich Routenpunkte zu setzten und zwar aus zwei Gründen. Zum Ersten könnt Ihr bei zu vielen Punkten später im GPS Gerät vor lauter Fahnen die Karte nicht mehr sehen und zum Zweiten darf man beim 60csx nur maximal 250 Routenpunkte pro Routen setzten, denn sonst kürzt später das GPS Gerät eigenständig eure mühevoll erarbeitete Route und das ist nicht sehr schön, wenn man es erst bemerkt wenn man schon unterwegs ist!
Daher gilt folgendes um so wenige wie möglich und so viel wie nötig. Sprich wer dachte man muss so viele Punkte setzten dass die Führungslinie gleich ist mit der Straße auf der man sich bewegt täuscht. Daher sollte man nur Routenpunkte setzen, wenn eine Aktion ansteht, sprich z.B. wie beim Auto Navi "Rechtsabbiegen".
Um einen ganzen Tag mit einer Route unterwegs sein zu können, sollten daher Wanderer nicht mehr als 8 Routenpunkte pro km setzten und Fahrradfahrer nicht mehr als 4 Routenpunkte pro km. Denn 8 Routenpunkte pro km ergibt bei 31 km 248 Punkte. Somit kommt man mit einem Tag = eine Route hin. Wichtig ist wie gesagt der Hinweis, immer nur dann einen Punkt zu setzten, wenn man eine Aktion durchführt. Es ist nicht wichtig, dass die Führungsroute deckungsgleich mit dem Weg ist. Eine gut geplante Wanderroute über 2km sieht etwa so aus.
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Zu beachten ist noch, dass auch der Startpunkt der Route in Mapsource mit dem wirklichen Startpunkt der Wanderroute übereinstimmt. Ein Einstig, mitten in eine bereits vorhandene Route führt zu Problemen.
Nachdem man nun seine Route geplant hat, kann man diese an das Gerät senden.
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Am Gerät müssen zum Schluss noch folgende Einstellungen getätigt werden:
Einstellungen --> Routing --> Routenpräferenz und dort wählt ihr "Luftlinie" aus.
Jetzt kann die Wanderung oder die Fahrradtour losgehen, ich wünsche euch viel Spaß!
Autorouting Funktion der Deutschland Topo V3 sinnvoll nutzen
Ein Tipp zum Schluss, um sich etwas Arbeit zu sparen, wenn man einen Teil seiner Wander oder Fahrradtour auf einem Autorouting fähigen Weg unterwegs ist, kann man auch die Autorouting Funktion mit der Manuellen Routenplanung kombinieren. Dazu kann man jeder Zeit in Mapsource unter "Bearbeiten" --> "Voreinstellungen" --> "Routing" zwischen Autorouting verwenden und Luftlinien-Routen verwenden.
Beispiel ich will im Naturpark Schwarzwald Nord/Mitte von 77815 Bühl-Sand zur Schwarzenbachtallsperre wandern und für den ersten Teil zeigt Mapsource einen Autorouting fähigen Weg an. Dieser spart Zeit, also verwende ich diesen.
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Nach der Planung des 1. Teils mittels Autorouting, schalte ich jetzt in"Bearbeiten" --> "Voreinstellungen" --> "Routing" von Autorouting verwenden auf Luftlinien-Routen verwenden um.
Jetzt plane ich wie ganz oben beschrieben manuell den Rest des Weges ohne dabei eine neue Route in Mapsource an zu fangen.
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