Routen und Trackpunkte, ein paar Grundlagen

  • Routen und Tracks - Grundlagen


    In der Navigation beschreibt man die Lage von Orten bzw. Punkten mit den Ortskoordinaten, also Längen- und Breitengrad eines Punkt. Das ist in etwa wie in dem Spiel "Schiffe versenken", wo auch der Ort der Schiffe über die zwei Ortskoordinaten angegeben wird.


    Für den Garmin User sind die folgenden Typen von Punkten besonders wichtig:


    1. Trackpunkte:
    Während einer Tour zeichnet das Navi die Punkte auf an denen wir gewesen sind. Wie an anderer Stelle (http://www.gps-forum.net/post864.html#864) schon geschrieben, geschieht das im Gerät z.B. im GPSmap60CSX oder etrex HCX, in der Dateien ACTIVE LOG und ACTIVE LOG 001 usw. und gleichzeitig noch auf die Speicherkarte (falls das aktiviert ist) für jeden Tag ein File wie zb 20080713.gpx. Der Vorteil des GPX-Fileformats ist, dass man sich den Inhalt einfach mit einem Editor wie z.B. dem Windows-Wordpad ansehen kann. Ein Trackpunkt wird darin so dargestellt:


    [code:1]
    <trkpt lat="49.4533313" lon="11.0780220" > [/code:1]


    Also einfach eine Liste der Deklaration trkpt gefolgt von den beiden Ortskoordinaten. Diese Liste ist in das Tracksegment mit
    <trkseg> und </trkseg> eingebunden.
    Im Gerät können als ACTIVE LOG bis zu 10000 Trackpunkte gespeichert werden. Dazu noch 20 Tracks mit je 500 Punkten und zusammen also nochmal 10000 Trackpunkten im internen Gerätespeicher, die vom Gerät benutzt werden können. Die während einer Tour auf der SD-Speicherkarte parallel zum ACTIVE LOG als gpx-Datei gespeicherten Tracks, sind zwar in Menge und Größe fast unbegrenzt, können aber nicht direkt im Gerät, z.B. für Tracback benutzt werden.


    2. Routenpunkte:


    Bei Garmin gibt es im wesentlich drei Kategorien von Routenpunkten:


    A) Die "echten" Wegpunkte. Diese tauchen auch in der Wegpunktliste auf. Insgesamt dürfen es nicht mehr als 1000 (wohl durch eine schlampige Programmierung sind es nur genau 999) sein. Im GPX-Format wird ein echter Wegpunkt so dargestellt:
    [code:1]
    <wpt lat="48.163203434" lon="11.437449550"> ....</wpt>[/code:1]
    Routen, die aus "echten" Wegpunkten bestehen, enthalten für jeden Routenpunkt einmal die Wegpunkt-Definition im Wegpunktbereich z.B.
    [code:1]
    <wpt lat="48.163203434" lon="11.437449550"> ...</wpt>[/code:1]
    und zusätzlich auch noch mit genau den gleichen Koordinaten im Routenbereich einen Routenpunkt:
    [code:1]<rtept lat="48.163203434331" lon="11.4374495503774"> ..</rtept>[/code:1]
    Leider erzeugen viele (nicht Garmin) Programme nur derartige Routen aus echten Wegpunkten. Das ist lästig, weil es die Wegpunktliste füllt und unübersichtlich macht, aber auch, weil es dann insgesamt nur 1000 sein dürfen.


    Man könnte denken, wenn man in Mapsource oder dem Gerät bei einer Route nur aus echten Wegpunkten, die Wegpunkte löscht, dass dann nur die Routenpunkte bleiben. Aber das ist leider nicht so, dann verschwindet auch die ganze damit definierte Route mit allen rtept-Punkten.


    B Zwischenziele, sogenannte graue Wegpunkte:
    Weil in Mapsource die Wegpunkteigenschaften grau und nicht editierbar sind, werden sie so genannt. Im Englischen heißen sie Vias, offiziell "Zwischenziele". Dieser Typ Wegpunkt taucht nicht in der Wegpunktliste auf und wird z.B. erzeugt beim manuellen Setzen von Routenpunkten (Zwischenzielen) in einer Garminkarte, wenn an dem Punkt ein Kartenmerkmal ist.


    Graue Wegpunkte findet man nicht im Wegpunktebereich sondern nur im Routenbereich
    [code:1]<rtept lat="44.6669769" lon="4.1088867"> ... </rtept>[/code:1]
    Nur die <rtept> Routenpunkte , die nicht im Wegpunktebereich, also nicht zusätzlich noch als <wpt> definiert sind, sind "graue" Wegpunkte.


    Bei den alten nicht autoroutingfähigen Geräten wurde auch die Anzahl dieser "grauen" Wegpunkte durch den Wegpunktlimit (also z.B. auf 1000) begrenzt. Bei den autoroutingfähigen Geräten ist das nicht mehr der Fall. Diese Geräte benutzen den Speicherplatz, der für berechnete Routenpunkte des Autoroutings benötigt wird, auch für die "grauen" Wegpunkte.


    Von den "grauen" Wegpunkten kann das GPSmap aber auch die anderen autoroutingfähigen Geräte ca. 4000 speichern. Man kann also gleichzeitig 16 Routen im Gerät speichern, die jeweils 250 graue Wegpunkte (also die Maximalzahl) enthalten. Falls nicht jede der Routen die Maximalpunktzahl von 250 enthält, können natürlich entsprechend mehr Routen gespeichert werden.


    Inzwischen erzeugen bekannte GPS-Fileformatkonverter, wie Routeconverter (http://www.routeconverter.de), http://www.gpsies.de und NH-toptrans, aber auch TTQV automatisch, wenn gpx als Ausgabeformat gewählt wird, nur Routen mit "grauen" Wegpunkten.


    Das Hochladen von Routen mit grauen Wegpunkten in das GPS-Gerät geht bisher nur zuverlässig mit Mapsource selbst, auch wenn es mit GPS-Babel eigentlich auch gehen sollte.


    3. Berechnete Wegpunkte:
    Auch dieser Typ taucht nicht in der Wegpunktliste auf. Die Punkte werden beim Autorouting erzeugt, um den schönen glatten Verlauf entsprechend dem Straßenverlauf zu bilden. Diese Wegpunkte werden z.B. mit der City Navigator aber auch der Metroguide bei Planung einer Route von A nach B erzeugt und danach auch auf dem PC abgespeichert. Sie werden aber nicht in die autoroutingfähigen Outdoor-Geräte, wie das GPSmap60Cx, mit übertragen, sondern nur die Punkte A und B und die Zwischenziele also die grauen Wegpunkte. Das Gerät berechnet die Route neu (wenn es denn mit einer autoroutingfähigen Karte wie City Navigator ausgestattet ist und diese auch aktiviert ist) und erzeugt nochmals berechnete Wegpunkte, die dann zum Leidwesen der Benutzer eben wieder anders liegen als anfangs auf dem PC in Mapsource angezeigt.


    Diese Neuberechnung im Gerät macht aber auch durchaus seinen Sinn, denn nur so ist eine Routenneuberechnung beim Abweichen von der ursprünglichen Route einfach machbar.


    Wenn man in Mapsource mit Autorouting berechnete Routen speichert, kann man sehen, wie die berechneten Wegpunkte definiert werden:
    [code:1]<gpxx:rpt lat="48.2407951" lon="11.3585758"/>[/code:1] usw. als Punkte eines Segments und abgeschlossen mit
    [code:1]<gpxx:rpt lat="48.2432842" lon="11.3673735"> ... </gpxx:rpt>[/code:1] ohne Slash als letztem Punkt des Segments


    Berechnete Routen speichert Mapsource auch im gpx und gdb Fileformat. Aber im GPSmap berechnete Routen, bzw. die im Gerät berechneten Routenpunkte lassen sich leider auf keine Weise exportieren.


    Wenn man z.B. am PC unter Verwendung des Autorouting eine Route in Mapsource entworfen hat und dabei auch mehr als 50 Zwischziele benutzt, damit z.B. die Rennradtour genau dort verläuft, wo man sie haben will, dann kann man die gespeicherte Route in einen Track verwandeln. Wenn man den dann ins Gerät (vorzugsweise als ACTIVE LOG) hochlädt, bleiben alle Informationen erhalten und man hat genau die am PC erstellte Tour auch im Gerät.


    Die Umwandlung auch berechneter Routen aus dem GPX-File geht AFAIK im Augenblick nur mit den Routenconverter von Christian Pesch, alle anderen Programme scheinen die berechneten Routenpunkte einfach zu ignorieren. Eine andere Möglichkeit ist noch das Speichern der berechneten Route als gdb-File aus Mapsource heraus, und das Konvertieren der gespeicherten Route mit dem Freeware Programm Wingdb, was unter
    http://home.hetnet.nl/~ea.sackman/bestanden/WinGDB3.exe downloadbar ist, in einen Track.


    Zu beachten ist noch, dass "graue" Wegpunkte und berechnete Wegpunkte beide den gleichen Speicherbereich im GPS-Gerät benutzen und dieser ist auf maximal ca 4000 Punkte begrenzt. Hat man also viele Routen mit grauen Wegpunkten gespeichert, dann funktioniert das Autorouting im Gerät nicht mehr, weil kein Platz mehr ist für die berechneten Wegpunkte.