Garmin Kartenschutz geknackt

  • Eigentlich ist das eine uralte Information, aber nachdem ich heute in der Süddeutschen Zeitung las, dass bereits das Iphone2 gehackt sei, dachte ich, dass alleine über das Faktum zu berichten, doch nicht illegal sein kann.


    Seit über 2 Jahren ist bereits ein Keygenerator im Internet in Umlauf, mit dem sich alle Garminprodukte für jedes Gerät freischalten lassen.


    Der Autor des Programms, der sich jetmouse nennt, hat zwar gebeten, man möge sein Programm nicht weiter verbreiten, jedoch hielt sich wohl niemand daran. In vielen GPS-Foren wurden die Karten IDs gesammelt und als Listen veröffentlicht, weil diese vom Generator für die Freischaltung gebraucht werden. Andere Autoren machten sich daran, den Keygenerator mit ausführlichen Anleitungen und weiteren Hilfsprogrammen zum Herausfinden der Karten-ID als Unlock-Utility zusammenzupacken und zu verteilen. Dadurch kommt es inzwischen soweit, dass Karten von Garmin, wie z.B. die US City Navigator 2009, bereits im Internet zirkulierten, bevor sie offiziell überhaupt verkauft wurden.


    Unabhängig von dieser "reverse engineering" Lösung von jetmouse hat ein russicher Hacker einen völlig anderen Weg beschritten. Sein unlocker enfernt einfach aus allen Mapsource-Dateien die Schutzinformation. Einmal auf die installierten Karten angewandt, werden die Karten dann von Mapsource und vom Gerät wie freie Karten behandelt, brauchen also nicht mehr freigeschaltet werden.


    Dem Verkauf von Garmingeräten hat das sicher nicht geschadet, da die selbsternannten Robin Hoods in eigner Sache nun Garmingeräte wegen des vielen Kartenmaterials gegenüber anderen Marken vorziehen.


    Ein Antwort von Garmin auf diese Situation könnte in der ausschließlichen Lieferung von Karten auf vorbespielten SD-Karten liegen. Für viele Länder ist dies ja bereits der Fall. Aber auch hier hat ein findiger polnischer Programmierer, der sich popeye nennt (siehe auch http://www.naviboard.de/vb/showpost.php?p=220761), eine Antwort gefunden. Mit seinem Gmaptool, kann man die Kartendateien von der SD-Karte holen und dann auf dem PC in Mapsource und anschließend auf einer anderen SD-Karte installieren. Natürlich müssen die so von der SD-Karte extrahierten Dateien noch freigeschaltet werden, aber das ist für die erfahrenen Benutzer kein Problem.


    Abschließend noch einmal: derartige Aktivitäten sind illegal, trotzdem ist es nicht illegal darüber zu berichten, solange es keinerlei Anweisungen enthält wie die illegale Handlung vorzunehmen ist.


    CU


    juergenss

  • Hallo
    Können Sie mir helfen ?
    Habe über die SD Card den City Navigator Europe NT v9 installiert.Das Gerät erkennt aber kein europäisches Land, außer den vorinstallierten A, Ch und Cz.
    Was mache ich falsch ?
    M.f.G. Franz Ahrens

  • Zitat von "keule"

    Hallo
    Können Sie mir helfen ?
    Habe über die SD Card den City Navigator Europe NT v9 installiert.Das Gerät erkennt aber kein europäisches Land, außer den vorinstallierten A, Ch und Cz.


    Nee so können wir wohl kaum helfen, weil wir nicht genug wissen: Welches Gerät, was auf die SD-Karte geschrieben?


    Z.B. bei einem Nüvi muss auf der SD-Karte nach der Installation gmapsupp.img stehen. Man kann nicht Mapsource oder City Navigator auf die SD-Karte wie auf eine Festplatte des PC installieren sondern muss Mapsource auf dem PC starten, die gewünschten Karten auswählen und dann auf das Gerät bzw. die SD-Karte übertragen. Dann funktioniert das auch.


    Wenn nicht, alles noch mal gut durchlesen und mit Geduld nochmal machen.


    Juergenss

  • Wie vielleicht einige schon mitbekommen haben, unternimmt Garmin nun ernsthaft Schritte, um das illegale Kopieren und Verkauf ihrer Kartenprodukte zu verhindern. Mit den neueren Mapsourceversionen ab 6.15.9 wird jetzt mit der Freischaltung ein Zertifikat in Verbindung mit der Garmin- Datenbank über das Internet auf dem Rechner erzeugt, mit dem sichergestellt wird, dass die Karte wirklich durch Garmin freigeschaltet wurde.


    Garmin hat das neue Verfahren so beschrieben:


    "In dieser ersten Phase werden wir eine digitale Signatur hinzufügen, die zusammen mit unserem bestehenden Freischaltcode sicher stellt, dass der Freischaltcode von Garmin und erstellt wurde und nicht durch ein externes Tool wie den Keygenerator. Alle Karten (content), die bereits vor dieser Änderung herausgegeben wurden, werden weiter funktionieren, so wie das gegenwärtig der Fall ist. Und zwar sowohl auf den alten als auch auf den neuen Gerät.
    Nur neu herausgegebene Karten ( englisch content, also auch City-Guides usw.) werden mit der neuen Technologie veröffentlicht werden (also mit der neuen Lizenz-Datei von Garmin) und diese benutzen. Auf den alten Geräten wird die Anzeige der neuen Versionen noch möglich sein, ohne dass eine Änderung (Firmwareupdate) erforderlich ist.


    Zukünftig allerdings, werden fast alle Garmin-Geräte eine digitale Signatur benötigen und zwar für jeden Freischaltcode, der zu einem neuen Kartenprodukt gehört. Neuere Karten ohne diese Signatur werden dann nicht akzeptiert und nicht angezeigt.


    In der zweiten Phase, die bald implementiert werden wird, werden wir die digitale Signatur direkt in die jeweiligen Binärdaten der Karte einfügen. Damit wird es für unsere Geräte möglich, Veränderungen der Kartendaten zu entdecken, insbesondere das Verändern oder das Entfernen der Schutzstrukturen selber. In dieser zweiten Phase wird es nötig sein, eine bestehende Internetverbindung zu haben während der Kartensatz am PC für das Gerät zusammengestellt wird, damit die digitale Signatur in Verbindung mit der Garmin-Datenbank erzeugt und in die binären Daten eingebettet werden kann. Anbieter von Kartendaten sollten dies Entwicklung in ihrer Planung berücksichtigen."


    Juergenss

  • Als ich bin ein Verfechter von freier Software. Ich nutze privat kein Windows, sondern nur Linux mit allen Vor- und Nachteilen.
    Auch setze ich die freien Karten von OpenStreetMap ein, die teilweise genial und teilweise grausam schlecht sind.


    Feststellung:


    Raubkopien in jeder Art schaden vor allem der Verbreitung von freier Software. Würden die Leute nicht alle Windows und vor allem auch MS Office illegal kopieren, so hätten sich Linux oder mindestens OpenOffice durchgesetzt. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Produkte wie z.B. Musik und Film.


    Konsequenz


    Ich habe jeglichen Windows-Support incl. Installation von gehackter Software eingestellt. Ich kopiere keine Dinge illegal. Entweder kaufe ich gute Dinge oder ich nutze freie Dinge.


    Wirtschafte Konsequenzen


    Es ist falsch zu glauben, dass bei freier Software niemand mehr was verdient. Es schafft eher neue Märkte.


    Für alle anderen


    Wer z.B. die Topo-Karten von Garmin nutzen will soll dafür Gutes Geld bezahlen. Garmin hat das Geld verdient, da es Arbeit damit hat. Es ist ein Verbrechen, die Software illegal zu kopieren.
    Wer für die Topo-Karten von Garmin nicht zahlen will sollte sich endlich mal OpenStreetMap anschauen und sein Dorf und vielleicht ein paar Wälder umzu mal einmalen.
    In ein paar Jahren ist diese Community-Karte die beste Karte der Welt. Es ist ähnlich wie Wikipedia. Wer hat in den letzten Jahren sich noch den Brockhaus als Buchausgabe gekauft?

  • Ich glaube aber dennoch nicht, dass es Garmin wirklich schafft, das zu unterbinden.
    Ähnlich wie MS mit Windows, enorme Anstrengung, das Knacken von XP oder Vista zu verhindern, max. ein paar Wochen danach hat man irgendwo her die geknackte Version bekommen.
    Und bei W7 haben sie es scheinbar von vornherein aufgegeben, da gab es am Tag der Veröffentlichung eine Systembuilder-DVD aus China mit deutschem Sprachfile, welches einwandfrei funktionierte und auch bei den Updates keinerlei Schwierigkeiten machte. (Ein Leck bei Lenovo).


    Die geknackten XP mit Vol-Key z.B. fielen immer mal wieder durch den WGA-Check.


    Laut heutiger News versucht nun MS, die Kopien per Patch zu entlarven, aber wie wollen die eine legale OEM oder Volumenlizenz von einer illegalen trennen?



    Und was will zum Beispiel Garmin gegen die Verbreitung von geknackten CN 2010 unternehmen können, die von deutsch-sprachigen Foren mit Host in der Türkei angeboten werden, ich glaub kaum, dass da nicht wie bei MS auch in kürzester Zeit ein neuer Hack angeboten werden würde, oder eher sogar ein Versuch von Garmin, dagegen anzugehen, wirkungslos verpufft, wie damals auch bei vielen Filesharing-Portalen, gehostet irgendwo in der Karibik oder in Sibirien.....



    Und MS zum Beispiel verkauft trotz der sicherlich weit verbreiteten Kopien von W7 die Originalen wie geschnittenes Brot.


    Und trotz der bösen Filmekopierer waren im letzten Jahr wesentlich mehr Leute im Kino als im Jahr davor....



    Natürlich sollte gute Arbeit gut bezahlt werden, aber verhindern kann die Industrie das sicherlich nicht, dass es immer Kopien geben wird.