Nüvi 550 Allround mountainbike- und motorradtauglich???

  • Hallo,


    ich möchte für mein Motorrad ein Navi kaufen. Dafür möchte ich, so wurde mir empfohlen, die Garminsoftware Mapsource verwenden. Die sei für die Motorradtourenplanung sehr gut geeignet.
    Auch möchte ich mir ein Navi zum Mountainbiken zulegen.


    Auf der Garminseite wird das nüvi550 Allround genau als solches Chamäleon angepriesen.


    https://buy.garmin.com/shop/shop.do?cID=135&pID=34955


    Was meint ihr dazu?
    Da ich von der Mountainbikenavigation keine Ahnung habe, weiß ich auch nicht, worauf es ankommt. Was meint ihr dazu, was fürs Biken wichtig ist.


    Fürs Motorrad ist das Routing und das abfahren von Wegpunkten wichtig. Dass es kein Bluetooth hat, ist verschmerzbar. Ich habe beim Tomtom Urban rider Europe schon den Ton immer auf dem Motorrad ausgeschaltet.


    Kann ich auf dem nüvi Allround Routen, die es fürs Biken fertig gibt, runterladen und verwenden? Was brauche ich dann für Karten?


    z.B. hier:
    http://www.gps-tracks.com/main.asp
    http://www.bike-gps.com/index.php/gps-beratung/fachbegriffe


    Die Seiten empfehlen zwar immer ein Oregons, aber kann das nüvi nicht auch all das? Wenn nein, was ist denn so wichtig an den Funkionen des Oregons, so dass das Nüvi allround nicht reicht.


    Ich versuche einfach einen Weg zu finden, mir nur ein Navi zulegen zu müssen. Wenn das nicht geht, dann kaufe ich mir halt fürs Motorrad/ Auto eines und eines fürs Bike. Aber einfach nur zwei Geräte kaufen und später doch draufzukommen, es hätte eines gegeben, dass beides abdeckt, würde mich ärgern.


    Und noch was. Kann man für die Straßennavigation auch lebenslange Updates ordern?


    Danke euch



    Oliver

  • Grundsätzlich geht das mit dem Nüvi 550 schon. Es hat aber ein paar Nachteile:
    - der Stromanschluß ist nur eine einfache USB-Buchse, also nicht gegen Wassereintritt geschützt.
    - Man kann keine Tracks auf das Gerät laden und abfahren. Dazu muss man sie vorher mit einem Programm in Routen umwandeln.


    Alternative wäre vielleicht das Zumo 220.


    Neben der vorinstallierten Straßenkarte kann man noch topographische Karten laden, bzw. freie Karten vom OpenStreetMap-Projekt.


    Lebenslange Updates für die Straßenkarten gibt es.

  • Hallo,


    du schreibst, man kann keine Tracks abfahren sonder nur Routen. Die Tracks müssten also zuvor in Routen umgewandelt werden.


    Hmm? Was ist der Unterschied zwischen einem Track und einer Route?


    Die Seiten, von denen man Biketouren runterladen kann, sind das nur Tracks oder Routen?
    Ich habe mir mal zu Probe solche Touren angesehen und mit Google Earth geöffnet. Sah ganz gut aus.


    Kann ich mir das so vorstellen?
    Ich fahre mit dem Rad auf einem Wanderweg. Dann zeigt mir das Navi an, dass ich mich bei einem Wegpunkt befinde und um zum nächsten Wegpunkt zu gelanden, zeigt mir dann das Navi die Richtung an, also den Kompasskurs. Den Weg muss ich dann aber selber zum Kompasskurs finden. Routen wie ein Straßenavi wird ja ein Outdoornavi schlecht können, da es ja millionen Trampelpfade gibt. Oder??


    Merci,
    Oliver

  • Zitat von "Ollli"

    Was ist der Unterschied zwischen einem Track und einer Route?


    Eine Route besteht im Prinzip aus Anfangs- und Endpunkt, dazwischen wird die Strecke entweder als Luftlinie dargestellt, oder bei entsprechendem Kartenmaterial, die Strecke berechnet.
    Eine Route kann auch Zwischenpunkte enthalten, wenn man eine gewisse Strecke einhalten möchte.


    Ein Track ist im Prinzip erst mal nur die Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke, wobei in gewissen Abständen ein Trackpunkt gesetzt wird. Allerings kann man auch eine Strecke als Track planen, wenn z.B. kein routingfähiges Kartenmaterial vorleigt.

    Zitat


    Die Seiten, von denen man Biketouren runterladen kann, sind das nur Tracks oder Routen?


    Das sind in der Regel Tracks.

    Zitat


    Kann ich mir das so vorstellen?
    Ich fahre mit dem Rad auf einem Wanderweg. Dann zeigt mir das Navi an, dass ich mich bei einem Wegpunkt befinde und um zum nächsten Wegpunkt zu gelanden, zeigt mir dann das Navi die Richtung an, also den Kompasskurs. Den Weg muss ich dann aber selber zum Kompasskurs finden. Routen wie ein Straßenavi wird ja ein Outdoornavi schlecht können, da es ja millionen Trampelpfade gibt.


    Auf einer routingfähigen Topo wie der Topo D 2010 ist das schon möglich, ob das die optimale Strecke ist, ist eine andere Frage.


    Wenn ein Gerät Tracks anzeigen kann, könnte man einfach den gewünschten Track auf dem Display anzeigen und fährt diesen nach.
    Da das beim Nüvi 550 nicht geht, muss man aus dem Track eine Route machen, mit dem Nachteil, dass eine Route viel weniger Zwischenpunkte enthalten kann als ein Track, man muss also ggf. die Punktedichte beim umwandeln reduzieren.
    Aber dann wird auch hier von Punkt zu Punkt geroutet, bei routingfähigen Karten auf den Straßen, ansonsten mit Luftlinie.

  • Danke für die super Antwort.


    Also das Trackverfolgen klingt schon super und ich denke, dass das auch einfacher geht, um mit fertigen Tracks zu arbeiten, die es im Internet gibt.


    ABer:


    Ich stelle mir vor, ich fahre im Montafon auf den Kopsstausee und dann über die Verwallgruppe das Silbertal wieder raus. Wenn ich jetzt eine Karte auf dem Display habe, also eine elektronisch Wanderkarte, dann sehe ich ja, da gehts weiter. Innatura sehe ich ja auch, ah, da ist der Weg. Dann brauche ich doch kein Routing sonder das gps sagt mir, dass ich wirklich da stehe, wo ich auch mit selber Überlegen sein könnte, gibt mir aber die Sicherheit dafür und ich kann dann logisch überlegen, wie ich weiterfahre. So glaubte ich bisher, dass gps fürs Wandern und Fahrradfahren funktioniert. Beim Trackverfolgen denke ich eben auch, dass mir das Navi zeigt, dass z.B. auf 267° der nächste Wegpunkt kommt. Ich schau dann in die Richtung und sehe da z.B. eine Spitzkehre auf dem Wanderweg. Das reicht doch? Oder gibts da noch Gimmicks die ich nicht kenne und die wichtig sind?


    Danke euch,


    Oliver

  • Jo, Routing auf Wanderwegen braucht man eigentlich nicht, ich nutze es auch nicht, obwohl Gerät und Karten es könnten.


    Für manchen ist es halt komfortabler, wenn man gezeigt bekommt wo es lang geht, mit dem Nachteil, dass dieses Routing nie optimal sein kann.


    Kommt noch dazu, dass auch das Kartenmaterial teilweise noch fehlerhaft ist, dass z.B. zwei Wege nicht verbunden sind. Darüber kann dann nicht geroutet werden und das Gerät berechnet einen Umweg. Ohne Mitdenken geht es halt outdoor nicht, was aber eigentlich auch gut ist.


    Bei der Trackanzeige wird einem halt nur der Track gezeigt, nichts weiter. Die Richtung muss man schon selber finden.


    Die älteren Geräte wie das Vista HCx machen noch ein richtiges Trackback, welches auch Richtung und Entfernung anzeigt.

  • Erst mal vielen Dank für die super Antwort. Hilft mir echt weiter.


    Sind folgende Funktionen wichtig und gibts die überhaupt (z.B. auf dem Oregon)?


    1) Papierkarte einscannen und hinterlegen, so dass man den Track dort sieht?
    2) Kann man auf der gescannten Karte auch am PC Routen erstellen und ins Navi laden?
    3) Ist eine Topokarte eine "Wanderkarte", auf der man Straßen und Wege und Berghütten und Autobahnen etc. sieht.
    4) Was ist auf einem Oregon 550t schon oben? Ich frage, weil du schreibst, dass Garmins mit Vektorkarten arbeiten. Auf denen sieht man ja Wege etc. wie auf einem Autonavi. Das Gelände sieht man dort ja nicht.
    5) Eine Karte fürs Auto wäre ja so ein Citynavigator. Oder? Wenn ja, dann kann das Oregon auch routen?
    6) Lässt sich dann auch für das Oregon solche lebenslangen Updates kaufen (gibts ja für die zumo und nüvi Geräte)?


    Vielen Danke


    Oliver

  • Zitat von "Ollli"


    1) Papierkarte einscannen und hinterlegen, so dass man den Track dort sieht?


    Das geht schon, als sogeneannte CustomMaps, aber begrenzt auf insgesamt 100 Kartenkacheln à 1 MegaPixel. Abhängig von der Karte entspricht das einer Fläche von z.B. 20x10 km² eine Topo 1:25.000 von D.


    Garmin bietet ja die kostenpflichtigen BirdsEye-Karten an, welche in der Größe/Anzahl nicht begrenzt sind. Dieses Kartenformat wurde entschlüsselt und damit sind dann auch größere Rasterkarten möglich.

    Zitat


    2) Kann man auf der gescannten Karte auch am PC Routen erstellen und ins Navi laden?


    Mit dem Programm BaseCamp von Garmin kann man das machen.
    Im Prinzip kannst Du das schon ausprobieren. BaseCamp ist kostenlos und mit dem Programm MOBAC kann man sich diese CustomMaps einfach anfertigen.

    Zitat


    3) Ist eine Topokarte eine "Wanderkarte", auf der man Straßen und Wege und Berghütten und Autobahnen etc. sieht.


    Genau, allerdings keine Wanderwegmarkierungen.

    Zitat


    4) Was ist auf einem Oregon 550t schon oben? Ich frage, weil du schreibst, dass Garmins mit Vektorkarten arbeiten. Auf denen sieht man ja Wege etc. wie auf einem Autonavi. Das Gelände sieht man dort ja nicht.


    Das t hat neben der rudimentären Basemap eine Europatopo im Maßstab 1:100.000, ist also bei weitem nicht so detailliert wie eine 1:25.000. Sie ist nicht routingfähig. Es ist im Prinzip die Straßenkarte, erweitert um wenig Wege und vor allem topographische Informationen.


    Die 1:100.000 im Vergleich zu einer Topo 1:25.000 und der Basemap findet man hier.

    Zitat


    5) Eine Karte fürs Auto wäre ja so ein Citynavigator. Oder? Wenn ja, dann kann das Oregon auch routen?


    Korrekt, halt ohne Sprachausgabe.

    Zitat


    6) Lässt sich dann auch für das Oregon solche lebenslangen Updates kaufen (gibts ja für die zumo und nüvi Geräte)?


    Klar, das Update bezieht sich ja auf die Karte, geräteunabhängig.


    Wenn Du eh keine Sprachausgabe nutzt, wäre vielleicht ein Oregon als einziges Gerät eine Möglichkeit. Der Bildschirm ist halt etwas kleiner als beim Nüvi und halt nur im Hochformat.
    Und eine automatische von Zwischenzielen macht das Oregon auch nicht.
    Ansonsten ist das Oregon mit Sicherheit universeller.


    Neben den offiziellen Karten gibt es ja auch noch die freien Karten vom OpenStreetMap-Projekt. In Ballungsgebieten in D sind die schon ziemlich gut, im Ausland eher bescheiden. Gibt es aber auch routingfähig (wenn auch begrenzt) und sind halt kostenlos. Auch die könntest Du mit BaseCamp bereits ausprobieren.

  • Hallo,


    also Sprachausgabe brauche ich nicht, nicht im Auto und auf dem Moped. Habe ich beim tomtom nie eingeschaltet, obwohl es möglich wäre.


    Diese birdseye Karten: Du schreibst, die sind entschlüsselt worden. Was heißt das nun für mich genau? Kann ich also Karten scannen soviel ich will und draufladen.
    Aber soviel ich lese, ist auf obenmaps genug vorhanden. Oder? Auch Vorarlberg in Östereich, Liechtenstein und die Ostschweiz? Das ist halt meine Heimat.


    Vielen Dank


    Hammer Forum


    Oliver

  • Zitat von "Ollli"

    Diese birdseye Karten: Du schreibst, die sind entschlüsselt worden. Was heißt das nun für mich genau? Kann ich also Karten scannen soviel ich will und draufladen.


    Im Prinzip ja. Man muss nur einen Firmware-Patch aufs Gerät übertragen.

    Zitat


    Aber soviel ich lese, ist auf obenmaps genug vorhanden. Oder? Auch Vorarlberg in Östereich, Liechtenstein und die Ostschweiz? Das ist halt meine Heimat.


    Die Abdeckung der OSM ist abseits von Ballungsgebieten oft noch dürftig, schau einfach mal bei OSM rein.